Los geht es mit dem Bau einer Cinema Kamera auf Basis von CinePI!

Als Basis für das Projekt dient mir ein RaspberryPI 4 mit 4GB Ram. Damit daraus am Ende auch noch eine Kamera wird, benötigt es noch das RaspberryPI HQ Kamera Modul. Weiterhin benötigt man eine SSD, um die Aufnahmen auch zu speichern. Hierzu bedarf es einer USB 3.x SSD.

Zusätzlich benötigt man noch ein HDMI Display, hier kommt im Opimalfall ein kleiner Field Monitor zum Einsatz. Da ich noch ein 5 Zoll Display hier liegen habe, wird dieses erst einmal eingesetzt.

Das sind eigentlich erst einmal die Grundlagen, um dieses Projekt durchführen zu können.

Um das ganze Setup am Ende natürlich noch zu vervollständigen, sind noch einige Teile mehr nötig. Abgesehen von diversen Objektiven sind allerdings Bauteile wie ein Kamera Rig, Kamera Cage, etc. eher optional.

Aber fangen wir doch ganz vorne an!

Warum aber einen RaspberryPI 4?

Abgesehen von der höheren Rechnerleistung gegenüber dessen Vorgängermodellen bietet diese Version einiges mehr an Arbeitsspeicher.

Laut Csaba Nagy, dem Entwickler von CinePI, ist die Version mit 4GB Ram die Mindestanforderung. Hiermit soll es möglich sein, bis zu 40 Sekunden zu filmen. Dies klingt natürlich erstmal sehr wenig. Möchte man aber kleinere Clips erstellen, diese eventuell auch noch aus verschiedenen Perspektiven und Einstellungen, reicht die Aufnahmedauer für die einzelnen Takes mit Sicherheit aus.

Der Grund für diese Limitierung ist einfach erklärt! Die Aufnahme wird im Arbeitsspeicher zwischengespeichert und dann auf die über USB 3.0 angeschlossene SSD geschrieben.

Die Einstellungen der Kamera können recht komfortabel mit einer App durchgeführt werden. Hier wird empfohlen, die App Bluetooth+ für Blackmagic zu nehmen. Da der RaspberryPI 4 über Bluetooth verfügt ist dies auch sehr einfach einzurichten!

Das Kameramodul besitzt einen Sony IMX477R Sensor, der mit 12MP auflöst. Der Sensor hat eine Auflösung bis 4K bei 60 Bildern/sec. Dies ist schon recht ordentlich.

Die Besonderheit dieses Systems besteht darin, dass die Videoaufnahmen im RAW Format durchgeführt werden (CinemaDNG). Damit filmt diese Kamera im gleichen Format wie die ersten Blackmagic Kameras!

Ein Vorteil liegt in der späteren Bearbeitung des Materials. Aber bis dahin ist es noch ein wenig hin.

Das Kameramodul bietet weiterhin die Möglichkeit, Objektive mit C-Mount, bzw. CS-Mount aufzunehmen. Hier ist die Auswahl an Objektiven sehr groß, oftmals werden Objektive aus der alten Super 8 Film Zeit genommen.

Ich hatte selber noch ein 25mm C-Mount Objektiv, was von der Brennweite aber an dem Kameramodul schon einem Tele entspricht. Kleinere Brennweiten sind also auf jeden Fall zu empfehlen.

Zwischenzeitlich habe ich noch ein altes Fujinon H6x12.5R (12.5-75mm) erstanden, auf ein Objektiv mit einer Brennweite von 8.5mm warte ich noch. Bei dem Fujinon wird der komplette Sensor belichtet, ich habe keinerlei Randabschattung feststellen können.

Als SSD kommt bei mir eine ältere Scandisk SSD zum Einsatz, die in einem USB 3.0 Gehäuse untergebracht ist. Das Ganze hat in einem ersten Testaufbau auch sehr gut funkttioniert.

Mittlerweile gibt es auf der Github Seite des Projekts auch die passenden STL Dateien, um ein Gehäuse für die Kamera zu drucken. Verstärkt wird das Ganze durch einen Smallrig ZV1 Cage.

Mit all diesen Komponenten lässt sich so nach und nach eine Cinema Kamera bauen.

Ich werde in meinem nächsten Beitrag auf das Gehäuse eingehen und weitere Details zu meinem Aufbau zeigen.

Der Testaufbau hat auf jeden Fall schon gut funktioniert!

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